»Wir verstehen uns als Potentialentfaltungs-gemeinschaft, in dem Sinne, dass jedes Mitglied in der Begegnung mit anderen die durchgängige Erfahrung macht, in seiner Einzigartigkeit gesehen und anerkannt zu werden – wertvoll und bedeutsam zu sein, seine eigenen Ideen entwickeln und einbringen zu können, seine Talente und Begabungen entfalten zu können und in einer verlässlichen Beziehung mit allen anderen Mitgliedern der betreffenden Gemeinschaft verbunden zu sein.«

Gerald Hüther

Jugendliche, die in unsere Einrichtung aufgenommen werden, verpflichten sich zur verbindlichen Teilnahme an einer begleitenden Tätertherapie. Diese wird von speziell ausgebildeten Tätertherapeuten erbracht, die als Tätertherapeuten nach der Phaemotherapie arbeiten.

Die Phaemotherapie – kurz für phänomenologisch-emotionale Therapie – basiert auf der vom Institut Lempert, Hamburg/Wien, entwickelten Gewaltberatung (Hamburger Modell). Die daraus weiterentwickelten therapeutischen Herangehensweisen und Interventionstechniken der Phaemotherapie sind spezifiziert auch für schwierige Felder grenzverletzenden Verhaltens und haben sich entsprechend bewährt.

 

In der Phaemotherapie gilt die Aufmerksamkeit den Phänomenen, den Wahrnehmungen und Gefühlen im Hier und Jetzt. Wir arbeiten mit Gefühlen und Gefühlswahrnehmungen. Dabei unterscheiden wir zwischen originären und derivaten Gefühlen; letztere entstehen durch Interpretationen und Abwertungen. Veränderungsprozesse können nur durch das Zulassen und Erleben originärer Gefühle initiiert werden.

 

Mittels therapeutischer Interventionen vertiefen wir die originären Gefühle, ermöglichen somit einen Zugang zu Verdrängtem und Verschüttetem. Dies eröffnet Perspektiven und Möglichkeiten der Bewältigung. Verloren geglaubte Ressourcen werden sichtbar, Lebensenergie wieder spürbar. Gemeinsam können dann neue Verhaltensweisen erprobt und stabilisiert werden (vgl. Lempert).

 

Neben der verbindlichen Tätertherapie machen wir den Jugendlichen therapeutische Angebote, die traumatherapeutisch ausgerichtet sind und den Ansatz der Phaemotherapie sinnvoll ergänzen. Dazu gehören die traumapädagogische Arbeit mit Pferden und die neurophysiologische Entwicklungsförderung. Auch mit diesen beiden Ansätzen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.

–> Unsere therapeutischen Angebote im Überblick

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